Auch 2017 nahmen wir wir wieder am Kinder- und Jugend Schnellschachturnier im unterfränkischen Trappstadt teil. Die beiden Bermbacher Jerry Hoffmann und Johan Baacke traten in der Altersklasse U10 an, während sich Moritz und Pauline Gandera sowie Jaime Häfner in der U12 versuchten.
Moritz spielte ein sehr gutes Turnier hab nur 2 Remis ab und belegte punktgleich mit dem Sieger Platz 2. Pauline kam auf Platz 11 und Jaime auf Platz 14 ein.
Rang
Teilnehmer
TWZ
At
Verein/Ort
S
R
V
Punkte
Buchh
PktSum
1.
Franke,Luca
1478
SK Weida
5
2
0
6.0
28.0
25.0
2.
Gandera,Moritz
1433
SC Rochade Steinbach-Hallenberg
5
2
0
6.0
26.5
24.5
3.
Klein Murcia,Pablo
1444
SV Würzburg von 1865
5
1
1
5.5
25.5
21.5
4.
Steiner,Noah
1195
Spvgg 1946 e.V. Stetten
4
1
2
4.5
27.5
18.0
5.
Lorenz,Alexander
1455
SV Bergwinkel
3
2
2
4.0
28.5
18.0
6.
Högner,Tom
1455
SC Erlangen 48/88
4
0
3
4.0
28.0
19.0
7.
Chen,Jiwei
945
SK Schweinfurt
4
0
3
4.0
23.5
15.0
8.
Eckoff,Philipp
848
SC Prichsenstadt
4
0
3
4.0
21.0
14.0
9.
Schneider,Til
Dicker Turm Münnerstadt
3
1
3
3.5
23.0
14.5
10.
Gandera,Pauline
1106
W
SC Rochade Steinbach-Hallenberg
3
1
3
3.5
20.0
14.0
11.
Burzler,Fabian
784
SC Prichsenstadt
3
0
4
3.0
22.5
12.0
12.
Bokov,Igor
745
SK Schweinfurt
3
0
4
3.0
20.5
11.0
13.
Koch,Christopher
Dicker Turm Münnerstadt
3
0
4
3.0
16.5
11.0
14.
Häfner,Jaime
1182
SC Rochade Steinbach-Hallenberg
2
1
4
2.5
23.5
13.0
15.
Seiler,Martin
TSV 1928 Trappstadt
2
1
4
2.5
16.5
7.5
16.
Smith,Mika
SC Königsspringer Alzenau
2
0
5
2.0
19.5
8.0
17.
Helm,Jonas
SC Bad Königshofen
2
0
5
2.0
14.0
6.0
In der U10 konnte Jerry nach schlechtem Start mit 0,5 aus 3 dann mit 4 Siegen hintereinander noch einen sehr guten 5. Platz belegen. Johan musste noch etwas Lehrgeld zahlen und kam mit 2 Punkten auf Rang 19.
Erstmalig mit 4 Startern war unser Verein bei den Thüringer Einzelmeisterschaften der Jugend vertreten. Die Gandera-Zwillinge musste man mittlerweile schon zu den alten Hasen zählen, war es für beide doch schon die 4. Landeseinzelmeisterschaft. Jaime Häfner und Jerry Hoffmann waren beide das erste Mal dabei. Für Moritz und Pauline galt es als alter Jahrgang in der U12, nach Möglichkeit unter die Top Ten zu kommen. Für Jaime und Jerry war von vornherein klar, dass es ein schweres Turnier wird. Hier galt es in erster Linie, Wettkampfpraxis und Erfahrung zu sammeln. Für beide war es erst jeweils das zweite Turnier mit langer Bedenkzeit. Austragungsort war wiederum das Kinder- und Jugenderholungszentrum Dittrichshütte bei Saalfeld.
Am Donnerstag, den 20. April empfing uns Dittrichshütte mit Schnee. Aber alle waren pünktlich an den Bretten zur ersten Runde. Mit 1 aus 4 verlief die für uns aber nicht so berauschend. Moritz siegte souverän, Jaime und Jerry zahlten Lehrgeld. Insbesondere bei Jaime war es wohl auch die Aufregung. Pauline musste gleich gegen die Topgesetzte Elisa Reuter ran. Die 500 DWZ Punkte machten sich aber zumindest am Anfang nicht bemerkbar. Gegen Grünfeld-Indisch hatte sie noch nie gespielt, kam aber ordentlich aus der Eröffnung und bis zum 20. Zug war die Stellung ausgeglichen. Danach machte sich die fehlende Erfahrung in diesen Stellungstypen bei Pauline bemerkbar. Statts erstmal das Zentrum zu stützen, öffnete sie zu früh die Stellung und kam alsbald in Nachteil.
DIe Nachmittagsrunde brachte dann immerhin einen Punkt mehr. Pauline machte schnell kurzen Prozess mit ihrer Gegnerin. Jerry spielte mal eine Partie, ohne selber groß Material einzustellen und nahm das weg, was sein Gegner hinstellte. Das reicht in der U10 oft genug. Jaime stellt schon in der Eröffnung zwei Bauern ein, was ihm letztendlich auch die Partie kostet. Gespannt war ich auf das Abschneiden von Moritz. Er durfte am Spitzenbrett gegen den Topgesetzten Momchil Kosev ran. Die Eröffnung verlief ganz okay für ihn, aber dann stellte er einzügig einen Bauern ein. Moritz kämpfte zwar noch lange, aber sein Gegner verwertete den Vorteil sicher.
Danach waren wir froh, dass wir erstmal ins Quartier konnten. Familie Gandera nächtigte in Hoheneiche im "Zum Roten Hirsch im Grünen Wald", wo wir auch die meisten Mahlzeiten einnahmen und auch die Breitunger Schachfreunde ihr Domizil hatten. Ich hatte mit Jaime und Jerry eine Ferienwohnung in Jehmichen gebucht. An der Stelle danke an Uwe Römhild für die Hilfe bei der Quartiersuche.
Freitagvormittag - Runde 3: Mit 2,5 aus 4 gab es nochmal eine kleine Steigerung gegenüber dem Vortag. Jerry gewinnt schnell Material. Anschließend weigert sich sein Gegner dieses zurückzugewinnen und der Vorteil des Bermbachers vergrößert sich immer mehr. Dann macht er es nochmal unnötig spannend, aber gewinnt letztendlich. Auch Jaime ist mit einem Remis nach 20 Zügen endlich im Turnier angekommen. Bei Moritz geht es wild zu. Nach 19 Zügen hat er zwei Bauern mehr. Ohne Not lässt er sich dann aber auf taktische Verwicklungen ein. 5 Züge später hat er erst eine Qualität, dann sogar einen ganzen Turm weniger, Aquivalent sind 4 Bauern, objektiv ist die Partie aber zu dem Zeitpunkt weg. Aber die Einstellung stimmt und er kämpft weiter, aktiviert den eigenen König und die Bauern. Und dann gelingt es ihm tatsächlich, einen Bauern zur Dame umzuwandeln. Das Glück des Tüchtigen nennt man wohl sowas. Bleibt noch Pauline. Sie muss gegen eine andere Pauline aus Stadtilm ran und spielt das erste Mal gegen Königsindisch. Dafür macht sie das aber richtig gut und sie hat nach 20 Zügen deutlichen Stellungsvorteil, 7 Züge später sogar eine Qualität mehr. Dann lässt sie sich bluffen, kommt erst deutlich in Nachteil, um dann in einen Turmendspiel mit einem Minusbauern zu landen. Objektiv ist das haltbar aber schwierig genug auch für viele Erwachsene. So steht am Ende zwar eine Null, aber auch eine Leistung, auf die man aufbauen kann.
Am Nachmittag sind es dann nur 1,5 aus 4. Jerry verliert gegen den späteren Meister, macht es diesen aber unnötig einfach. Jaime denkt nur an die eigenen Möglichkeiten ohne die des Gegners genug zu würdigen und verliert leider auch. Moritz gönnt sich nach der anstrengenden Partie zuvor ein Remis nach 18 Zügen. Einzig Pauline fährt den vollen Punkt ein, muss dabei aber einige bange Momente überstehen. Am Abend gibt es Spanferkel und Pizza.
Samstagvormittag - Runde 5: Mit 0 aus 4 kehrt Ernüchterung ein. Bei Jerry läuft die Eröffnung vollkommen okay, ehe er dann Material einstellt. Jaime stellt im 7. Zug schon eine Figur ein. Moritz kostet die Bedenkzeit den vollen Punkt. Pauline übersieht ein einzügiges Matt.
Samstagnachmittag - Runde 6: Mit 1,5 aus 4 geligt nur teilweise eine Wiedergutmachung. Pauline spielt eine schöne Partie, nutzt eine offene Linie aus und stellt ein schönes Matt aufs Brett. Moritz gewinnt durch eine Fesselung eine Figur, kommt dann aber in ein Endspiel K+L+S+Randbauer vs. K+L+B. Die Läufer sind ungleichfarbig, den möglichen Gewinnplan am Brett zu finden machbar aber schwierig. Es wird ein Remis nach knapp 70 Zügen. Jaimes Niederlage ist sehr ärgerlich. Er opfert schon im 12. Zug mutig eine Figur für einen Königsangriff, hat 5 Züge später ein zweizügiges Matt auf dem Brett, was er leider übersieht. Auch danach ergeben sich noch zahlreiche Chancen für ihn, allein die Partie endet nach exakt 100 Zügen mit einer Niederlage. Schade! Jerry bekommt von seinem Gegner im 14. Zug eine Remisangebot, welche er annimmt. In der Stellung war noch nicht viel los, man hätte getrost noch weiterkämpfen können. Angesichts der 3 Nullen in den Runden zuvor ist die Annahme aber verständlich.
Schlussrunde am Sonntagvormittag - Runde 7: 2,5 aus 4. Bei Pauline ergeben sich früh in der Partie taktische Verwicklungen, die ihr eine Mehrfigur einbringen. Ihre Gegnerin hat dafür einen Bauern, gehörigen Entwicklungsvorsprung und Angriff. Mit etwas gegnerischer Hilfe kann Pauline aber alles abschütteln und gewinnt letztendlich sicher. Moritz hat etwas Glück, dass sich sein Gegner weigert, ausgangs der Eröffnung einen Bauern einzuassieren. Im Endspiel gewinnt er dann erst einen Bauern, dann noch einen und gewinnt. Jaime macht remis nach 12 Zügen gegen einen Gegner, den er bei der BEM noch bezwungen hat. Jerry schließlich verliert schon in der Eröffnung eine Figur, kämpft zwar noch, aber nach 29 Zügen heißt es 0:1.
Fazit:
Pauline spiete mit Platz 9 ihre bis dato beste ThEM. Auch die Qualität der Partien stimmte zumeist und lässt mich zuversichtlich in die Zukunft schauen. Klar gab es auch noch Fehler und es klaffen auch noch Lücken bei der Stellungsbeurteilung und Planfindung. Das Fundament stimmt, woran gearbeitet werden muss, wurde auch aufgezeigt.
Mit dem Abschneiden von Moritz kann man zufrieden sein. Aber mehr war drin! Natürlich gibt es auch beim schachlichen Wissen noch Nachholebedarf, aber die größere Baustelle sehe ich im Selbstbewusstsein, wenn er auf stärkere jugendliche Gegner trifft und auch etwas bei der Kondition.
Für Jaime war die ThEM als Lernturnier gedacht und das war sie auch. Der ein oder andere halbe Punkt hätte es trotzdem mehr sein können. Aber auch hier bin ich zuversichtlich. Wenn mit etwas mehr Gelassenheit und Konzentration an die Partien gegangen wird, sollte die einfachen Fehler nicht mehr auftreten.
Ähnliches gilt auch für Jerry. Auch bei ihm ging es in erster Linie darum, Erfahrung zu sammeln. Auch hier war es noch der ein oder andere einfache Fehler (vor allem Konzentrationsfehler), der die Punkteausbeute schmälerten.
Am morgigen Donnerstag, den 20. April startet in Dittrichshütte bei Saalfeld die Thüringer Einzelmeisterschaft der Jugend. Unser Verein geht erstmals mit 4 Teilnehmern an den Start.
U10m: Jerry Hoffmann
U12w: Pauline Gandera
U12m: Jaime Häfner und Moritz Gandera
Berichte und Informationen gibt es bei der Thüringer Schachjugend auf thsj.de bzw. Fotos auf der facebook-Seite der ThSJ.
Ich werde versuchen, wenn ich ein passable Internet-Verbindung bekomme, hier ebenfalls aktuelle Infos und Ergebnisse unterzubringen.
1. Hallenburg-Cup: Viel Spannung auf den 64 Feldern
Seine erste Auflage erlebte am 3. Dezember 2016 der Hallenburg-Cup. Der gastgebende Schachclub Rochade richtete in den Räumen der Steinbach-Hallenberger Regelschule erstmals ein Schellschachturnier für Kinder und Jugendliche aus. Das Turnier war gleichzeitig die Kreismeisterschaft für Schmalkalden-Meiningen und Suhl. Der Einladung waren 28 Spieler aus ganz Thüringen gefolgt, die in 3 Turnieren um die ausgelobten Pokale und Sachpreise spielten.