Mit Besetzungssorgen und nur zu siebt ging es nach Frankenheim in die Rhön. U.a. waren beide Hoffmanns familär verhindert. Dafür sprangen Patrick und Pauline als Ersatzspieler ein. Ein Brett musste von uns trotzdem unbesetzt bleiben. Die Gastgeber hatten aber ähnliche Probleme, so dass beide Teams jeweils Brett 4 frei lassen mussten. Letztendlich wurde es dann eine klare Angelegenheit für uns.
Leider mussten wir das letzte Spiel unseres U20-Teams absagen, da einige Spieler verhindert waren. Unser U12-Team schlug sich in Meiningen aber bravoröus und konnte, obwohl nur zu dritt am Start, einmal gewinnen und einmal unentschieden spielen. Da frühzeitig klar war, dass unser U20-Team nicht antreten konnte und damit das Meininger 1. Brett nicht komplett spielfrei war, spielte Jaime Häfner zwei Partien außer Konkurrenz gegen Paul Grube. Beide Partien endeten remis.
Aus unserer Sicht ist die Saison etwas unbefriedigend gelaufen. Dass Irina im U20-Team und Johan im U12-Team komplett ausfallen würden, konnte zu Saisonbeginn keiner wissen. Gleichzeitig fehlt uns für zwei Jugend-Teams (noch) die Ersatzbank.
Mit 5 Kindern ging es dieses Jahr nach Dittrichshütte zu den Thüringer Einzelmeisterschaften der Jugend. Termin war der Anfang der Osterferien vom 24. bis 27. März 2018. Moritz Gandera und seine Schwester Pauline verfügten beide schon über reichlich Turniererfahrung und starteten in den U14 Turnieren. Auch für Jaime Häfner in der U12 war die ThEM kein Neuland mehr. Gespannt konnte man auf das Abschneiden von Rafael Ansperger in der U12 und Armin Recknagel in der U10 sein. Für beide war es die erste Landesmeisterschaft. Mit dabei waren auch die Eltern von Moritz un Pauline, die mich tatkräftig bei der Organisation und Betreuung unterstützten.
Runde 1 am Samstagvormittag:
Armin ist in der U10 als einer von 4 Kindern ohne Wertungszahl am Ende der Teilnehmerliste. Das die Wertungszahl aber in der Altersklasse noch nicht aussagekräftig ist, beweist er gleich in der ersten Partie. Die Partie gegen den Weimarer Leonas Bock ist nicht fehlerfrei, aber er kommt schnell materiell in Vorteil und gewinnt sicher.
Unsere beiden U12 Starter sind dank ihrer relativen hohen DWZ sogar in der vorderen Hälfte der Startrangliste gerückt. Rafael gewinnt schnell eine Figur, übersieht die taktischen Verwicklungen besser als sein Gegner und setzt diesen matt. Jaime gewinnt zwar schnell einen Bauern, verliert danach aber den Spielfaden. Er kämpft lange und versucht die Partie zu gewinnen, es wird aber nur remis.
Moritz kann im Mittelspiel einen Bauern erbeuten, gewinnt später noch einen zweiten und führt die Partie sicher zum Gewinn.
Die Partie von Pauline ist nichts für schwache Nerven. Erst stellt ihre Gegnerin Material ein, dann übersieht Pauline ein zweizügiges Matt und stellt kurz später selber eine Figur ein. Gottseidank ist die Partie dank Läuferpaar und Freibauer immer noch gewonnen.
Runde 2 am Samstagnachmittag:
Armin verliert unglücklich seine Partie, die mit etwas mehr Cleverness ein Sieg hätte sein können. In der U12 gelingt Jaime erneut ein Remis, diesmal mit Schwarz gegen den starken Marlon Bock. Rafael stellt schon im 10. Zug eine Figur ein. Das ist dann nicht mehr zu reparieren. Moritz ist in seiner Partie gegen Aaron Liebold nahezu chancenlos. Pauline sammelt gegen Keana Lorenz alles Material ein, was ihre Gegnerin anbietet. Irgendwann war es ein ganzer Turm mehr und das reichte dann.
Runde 3 am Sonntagvormittag:
Armin gewinnt seine zweite Partie. Unsere beiden U12 Starter gewinnen ihre Partien. Rafaels Gegner stellt die Dame hin, Jaime kann eigenen Entwicklungsvorsprung und einen in der MItte hängengebliebenen König des Gegners ausnutzen und setzt diesen mitten auf dem Brett matt. Moritz verliert erst einen Bauern, gewinnt später mit einer Fesslung eine Figur, muss sich aber noch lange mühen, ehe der Punkt unter Dach und Fach ist. Pauline spielt eine gute Partie, zwingt sich aber im entscheidenden Augenblick nicht länger (und besser) zu rechnen. Statt eines vollen Punkts leider nur remis.
Runde 4 am Sonntagnachmittag:
Armin gewinnt früh eine Qualität, sammelt dann weiter Material und gewinnt die Partie. In der U12 gibt es eine Doppelnull. Rafael verliert früh eine Figur, mit einem ähnlichen Motiv wie in Runde 2. Wenige Züge später kann er sie zwar zurückgewinnen, lässt aber Sorgfalt und Aufmerksamkeit bei seinen und gegnerischen Bauern vermissen. Jaime hält in seiner Partie lange gut mit, verliert dann aber ein Turmendspiel, dass eigentlich sehr nach einem Remis aussah. Moritz, etwas müde von der langen Partie am Vormittag, verliert durch eine einfache Taktik eine Figur und gibt auf. In Paulines Partie ist wenig los, remis nach 25 Zügen.
Runde 5 - Montagvormittag
Armin darf gegen den späteren Meister ran und verliert sehr unglücklich. Mit einer Qualität mehr, geht er unnötige Risiken ein, die sein Gegner wieder ins Spiel kommen lassen. Da merkt man noch die mangelnde Wettkampferfahrung. In der U12 gibt es leider ein vereinsinternes Duell. Jaime zeigt hier die bessere Partieanlage und gewinnt sicher. Moritz macht nach der Eröffnung früh remis. Pauline lässt sich auf taktische Verwicklungen ein, die ihre Gegnerin besser überblickt.
Runde 6 - Montagnachmittag
Armin zeigt sich von der Niederlage gut erholt und gewinnt sicher. In der U12 verlieren sowohl Rafael als auch Jaime. Moritz macht wieder kurzzü´gig remis. Pauline kämpft ihre Partie gegen eine Freundin auch nicht aus und einigt sich früh friedlich.
Runde 7 - Dienstagvormittag
Armin beendet das Turnier mit einem Sieg. In seiner Partie zeigt er sich taktisch einfach besser als sein Gegner. 5 Punkte bedeuten Rang 3 ein ganz starkes Ergebnis!
Rafael traut sich nicht, den letzten Schritt zu machen - die taktischen Verwicklungen waren überschaubar - und nimmt lieber das Remisgebot seines Gegners an. Jaime gewinnt erst einen Bauern übersieht dann aber eine Springergabel. Moritz mach erneut kürzzügig remis.
Pauline darf in der Schlussrunde gegen die Topgesetzte ran. Der reicht ein Remis zum Titelgewinn. In der Partie wird aber erstmal knapp 20 Züge gekämpft, ehe dann doch der Friedensschluss vereinbart wird. Platz 5 ist die bisher beste Platzierung für Pauline bei einer Thüringer Einzelmeisterschaft.
Resümee:
Die starke Leistung von Armin ist natürlich das herausragendste Ergebnis unserer kleinen Delegation. Im Hinterkopf muss man behalten, dass es für ihn erst das zweite Turnier war. Genau die mangelnde Wettkampferfahrung verhinderte vielleicht den Schritt ganz nach vorne.
Auch das Resultat von Pauline ist als sehr gut einzuschätzen. Sie muss sich in Zukunft zwingen, gründlicher und auch mal länger zu rechnen.
Moritz kommt auf Platz 11 ein. Hier hättes in den letzten Runden schon etwas mehr Kampfgeist sein dürfen.
Jaime erreicht in der U12 Rang 15, Rafael in der gleichen Altersklasse bei seiner ersten Landesmeisterschaft Rang 19. Beide müssen taktisch noch zulegen, bei Rafael müssen die Eröffnungen noch besser sitzen.
Zur 7. Runde der Bezirksliga Süd mussten sich die Schachspieler aus dem Haselgrund mit dem bisherigen Tabellenführer aus Eisenach messen. Beide Mannschaften konnten nicht ihren Stammachter aufbieten und gingen leicht ersatzgeschwächt in den Wettkampf.
Es entwickelte sich von Anfang an ein Duell auf Augenhöhe und es dauerte über zweieinhalb Stunden ehe die erste Entscheidung fiel. An Brett 2 gingen die Hausherren in Führung. Veselin Stoykov hatte seine Gegnerin Stephanie Mekus schon früh unter Druck gesetzt und konnte rasch einen Bauern gewinnen. Diesen Vorteil baute er nach und nach aus, gewann weiteres Material und die Partie. Die Gäste schlugen aber fast postwendend zurück. Jens Ehrle bekam es an Brett 7 mit dem altehrwürdigen Königsgambit zu tun. Sein Kontrahent Olaf Ulbricht zeigte hier die besseren Kenntnisse und hatte alsbald eine sehr komfortable Stellung auf dem Brett. Eine kleine Kombination brachte einen Figurengewinn für den Eisenacher und den vollen Zähler. Leider aus Sicht der Gastgeber musste auch Frank Döll gegen Gerhard Königsdörfer an Brett 3 nach rund drei Stunden Spielzeit die Waffen strecken. Nach ausgeglichener Eröffnung schaffte Königsdörfer einen Bauerndurchbruch im Zentrum und der entstandene Freibauer genügte zum Sieg. An Brett 6 sah es für die Hausherren lange nach einem vollen Punkt aus. Karsten Hoffmann hatte den Eisenacher Markus Graupner aus der Eröffnung heraus überspielt und früh einen Bauern gewonnen. Leider verpasste Hoffmann aber einige aussichtsreiche Fortsetzungen und nach einem übereilten Abtausch konnte sein Gegner die Stellung konsolidieren, was dann zum einzigen Unentschieden an diesem Tag führte. Den Ausgleich für das einheimische Rochadeteam erzielt an Brett 4 Hartmut Hoffmann gegen Bernd Anschütz. Anschütz konnte in einem angenommenen Damengambit das Geschehen lange Zeit ausgeglichen gestalten. Nach dem Abtausch der Damen zeigte Hoffmann aber die besseren Endspielkenntnisse. Mit einem Doppelschlag gingen die Gastgeber dann uneinholbar in Front. Zuerst gewann an Brett 5 der junge Moritz Gandera gegen Hans-Jörg Hoppe. In einer zweischneidigen Partie war es ein schöner Königsangriff inklusive Damenopfer, der den Ausschlag zugunsten von Gandera gab. Den Siegpunkt für Steinbach-Hallenberg holte nach rund 4 Stunden Spieldauer Klaus Wagner an Brett 8 gegen Stella Minor. Die junge Eisenacherin hatte lange gut mitgehalten, ehe Wagner einen Mehrbauern im Turmendspiel zum Sieg führte. Den Schlusspunkt der Begegnung setzten an Brett 1 Bernd Wilhelm und Viatcheslav Minor. Wilhelm hatte in der Partie früh Material geopfert, dafür aber ausreichend Kompensation. Minor gelang es aber nach und nach, in Vorteil zu kommen und nachdem Wilhelm eine taktische Wendung übersah, verbuchte der Eisenacher den vollen Punkt. Auch wenn Eisenach damit noch verkürzte, hatte dies keinen Einfluss mehr auf dem Mannschaftserfolg der Gastgeber.
Mit diesem knappen 4,5:3,5 Sieg konnte sich Steinbach-Hallenberg auf Platz 2 vorarbeiten, während Eisenach auf Rang 3 abrutschte.
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