Schach ist dann eben doch kein Fußball

Anfang Februar 2021 und Corona hat den Schachsport noch immer voll im Griff. Zumindest was die Amateure angeht. Wir spielen online und auch das Kinder- und Jugendtraining findet nach wie vor online statt. Voraussichtlich wird das auch noch etwas so bleiben. Der Thüringer Schachbund geht davon aus, dass es mit der Wiederaufnahme der unterbrochenen Saison im März wahrscheinlich nichts wird. Zum wann, wie und ob es weiter geht, will (und kann) sich keiner der veranwortlichen ThSB-Funktionäre festlegen.

Etwas anders schaut es bei den Großmeistern der Weltspitze aus. Am letzten Januar-Wochenende ging das Großmeister-Turnier im niederländischen Wijk aan Zee zu Ende. Das vom indischen Stahlkonzern Tata Steel gesponserte Turnier ist so etwas wie das Wimbledon des Schachs und lockt normalerweise jedes Jahr im Januar über 1000 Spieler - Stars wie Amateure - zu seinem Schachfestival an die niederländische Nordseeküste. Dieses Jahr kam coronabedingt nur das Masters-Turnier der Weltspitze zur Austragung. Amateure wie Zuschauer mussten leider draußen bleiben. Die Zugriffe auf die online-Übertragungen der verschiedene Portale und Webseiten gingen derweil aber in die Millionen (pro Tag!).

Eine sehr eindrucksvolle und gut geschriebene Reportage über das Turnier erschien am 1. Februar im online-Angebot der Hamburger Wochenzeitschrift Die Zeit. Dort habe ich auch die Überschrift über diesen kleinen Beitrag entlehnt. Der Autor Ulrich Stock, den das Schach-Blog "Perlen vom Bodensee" zum Reportergroßmeister ernannte, beschreibt sehr feinfühlig seine Beobachtungen. Früher war die Schachspalte das intellektuelle Aushängeschild jedes Presseerzeugnisses. Heute sind sie selbst bei den großen Zeitungen, selten anzutreffen. Schön, dass Die Zeit noch eine solche Kolumne hat und einen Autor, der sie mit Leben erfüllt. Die Reportage über das Turnier ist jedenfalls ein Lesegenuss nicht nur für Schachspieler!

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