Der Patzer zu viele
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- Kategorie: Punktspiele
- Veröffentlicht: Sonntag, 05. November 2023 18:51
- Geschrieben von Karsten Hoffmann
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Was schreibt man über ein Spiel, was wir nicht hätten verlieren dürfen und dann doch knapp mit 3,5:4,5 abgeben? Vor dieser "Herausforderung" stand ich heute nach dem Spiel gegen Nordhausen. Wir konnten wieder einmal auf den Stammachter zurückgreifen. Die Gäste reisten mit 2 Ersatzspielern an und gaben der Jugend eine Chance. Da die starke Varvara Anisheva bei Nordhausen fehlte, war ich im Vorfeld nicht unbedingt pessimistisch, was unsere Aussichten anging. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
SC Rochade Steinbach-Hallenberg | 1744 | 3.5 : 4.5 | SC 1951 Nordhausen | 1607 | |
---|---|---|---|---|---|
1
|
1745
|
0.5 - 0.5
|
1897
|
||
2
|
1877
|
0.5 - 0.5
|
1996
|
||
3
|
1831
|
0 - 1
|
1590
|
||
4
|
1987
|
1 - 0
|
1550
|
||
5
|
1735
|
0.5 - 0.5
|
1412
|
||
6
|
1609
|
0 - 1
|
1509
|
||
7
|
1624
|
1 - 0
|
1298
|
||
8
|
1540
|
0 - 1
|
Zum Spielverlauf:
Bereits nach einer Stunde und nur 16 Zügen konnte am vierten Brett Hartmut den vollen Punkt vermelden. In der gewählten Eröffnungsvariante kannte er sich einfach besser aus als sein jugendlicher Gegner.
Aber Nordhausen glich fast postwendend aus. An Brett sechs hatte Jaime die Eröffnung fast mustergültig vorgetragen, fasste aber dann einen verkehrten Plan. Das Übersehen einer einfachen taktischen Abwicklung kostete erst einmal einen Bauern, was aber alleine noch kein Beinbruch gewesen wäre. Die Position war trotzdem immer noch spielbar und dank der Schwächen im gegnerischen Lager im Ausgleich. Die etwas zu euphorische(?) Fortsetzung wenig später, war dann aber etwas zu viel des Guten und kostete die Dame gegen Turm und Läufer und alsbald auch die Partie.
Der Verlust an Brett sechs war dann der Auftakt zu einer Negativserie aus unserer Sicht. Nach circa zweieinhalb Stunden gab es die nächste Niederlage an Brett drei. Frank hatte ausgangs der Eröffnung eine Qualität gewonnen, "bezahlte" dies aber mit einem unrochierten König in der Mitte und Entwicklungsrückstand. Objektiv war es aber wohl nie mehr als Ausgleich. Das er dann aber zweizügig die Dame einstellt, war natürlich vollkommen unnötig.
Die Partie am achten Brett bei Pauline konnte ich als Tischnachbar vollständig verfolgen und rechnete im Mittelspiel fest mit einem Bauerngewinn und Spiel auf ein Tor danach. Alles was es dazu gebraucht hätte, wäre ein Blockadezug gewesen. Dieser wurde leider nicht gefunden. Ihr Gegner kam dann in Vorteil, spielte diesen aber auch nicht sauber aus. Das sich ergebende Endspiel war objektiv remis, nur darf man dafür nicht die letzte verbliebene Figur freiwillig abtauschen.
Mir gelang es nach etwa dreieinhalb Stunden auf 2:3 zu verkürzen. Durch einen Bauerngewinn in der Eröffnung hatte ich erst einmal wenig Sorgen. Als mein Gegner dann auch noch übersah, dass ich einen Läufer einsperren konnte, war der Rest nicht mehr so schwer.
Kurz danach gab es an Brett zwei ein Remis. Bernd hatte zwar aus der Eröffnung heraus das bequemere Spiel und etwas Vorteil, dieser verflüchtigte sich aber nach und nach. Der Friedensschluss war aus heimischer Sicht dann durchaus etwas glücklich, da zwischendurch die Partie taktisch für seinen Gegner zu gewinnen war.
In den letzten beiden noch laufenden Partien an Brett fünf und am Spitzenbrett war die Remisbreite nie so richtig verlassen, womit beide folglich auch unentschieden endeten. Am ehesten hätte Moritz noch weiterkämpfen können (vielleicht müssen). Zumindest in der Endstellung hatte er die besseren Aussichten. Die Realisierung am Brett ist aber dann ja immer noch eine andere Sache.
Fazit: Zu viele einfache Fehler kosten uns mindestens einen Mannschaftspunkt und aus dem Grund geht der Sieg von Nordhausen auch vollkommen in Ordnung.